Im Rahmen eines AGFK-Modellprojekts für die Stadt Erlangen wurden in der Möhrendorfer und Schallershofer Straße Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs umgesetzt. Die Maßnahmen beinhalten durchgängige Markierungen von Fahrradpiktogrammen auf der Fahrbahn und eine Verdeutlichung der Markierung der vorhandenen Radwege.
Die Piktogramme dienen dabei als Hinweis, dass Radfahren auf der Fahrbahn grundsätzlich erlaubt ist und es keine Verpflichtung zur Benutzung des Fahrradweges gibt.
Nach der erfolgten Umsetzung wird die Nutzung von Radfahrern und der betroffene PKW Verkehr beobachtet und nach ca. einem Jahr ein Erfahrungsbericht veröffentlicht. Wegen der Corona-Auflagen wurde der Termin der Überprüfung und der Bericht nach 2021 verschoben.
In seiner öffentlichen Sitzung vom 03.03.2021 beantragt der Stadtteilbeirat durch die Verwaltung zeitnah zu dem aktualisierten zeitlichen Ablauf des AGFK-Modellprojektes auf der Schallershofer Straße und Möhrendorfer Straße informiert zu werden und den bereits für das Jahr 2020, später für Beginn 2021, angekündigten Bericht zu erhalten.
Ergebnis der UVPA-Sitzung vom 20.09.2022 zum AGFK-Projekt und Radverkehr Möhrendorfer Str./Schallershofer Str.:
Die Ergebnisse des AGFK-Modellprojektes wurden im Dezember-Ausschuss 2021 des UVPA vorgestellt (613/127/2021) und sind somit der Öffentlichkeit frei zugänglich. Bei der 2. Sitzung des Stadtteilbeirates Alterlangen am 05. Juli 2022 wurden die Ergebnisse wiederholt vorgestellt.
Zentrale Ergebnisse sind, dass es keine starke Veränderung der Anzahl an Verkehrsteilnehmerinnen (KFZ/Rad) gab. Wenige Radfahrerinnen sind auf den Schutzstreifen gewechselt. Am Kleinsten von allen teilnehmenden Projektkommunen, aber doch spürbar, war der Effekt in der Schallershofer Straße. Viele Radfahrerinnen haben die Maßnahme erkannt, aber nicht immer akzeptiert und den Schutzstreifen genutzt. In der Schallershofer Straße wird der Schutzstreifen noch stark von KFZs befahren. Die objektive Sicherheit ist mit dem Schutzstreifen etwas gestiegen. Die Geschwindigkeit war langsamer, aber der Überholabstand geringer. Die subjektive Sicherheit der Radfahrerinnen wurde im Vergleich zu anderen Strecken am Geringsten bewertet und ist auch etwas gesunken. In der Möhrendorfer Straße liegen ähnliche, oft geringere, Effekte vor. Die Regelkenntnis der KFZ-Fahrerinnen wurde dort erhöht.
„Der Versuch wird als nicht erfolgreich, aber lehrreich, angesehen.„
Es stellt sich die Frage, wieso es im konkreten Fall nicht erfolgreich war. Möglicherweise liegt es an zu geringen Sicherheitsabständen der Autofahrerinnen beim Überholen der Radfahrer*innen. Dies bedeutet, dass Straßenbreiten steigen müssten, was in der Praxis allerdings nicht umsetzbar ist und zu Interessenskonflikten führt. Daher wird die Situation bis auf weiteres erstmal so belassen wie sie ist. Weitere Informationen sind auf der Website der AGFK Bayern für alle abrufbar unter:
https://agfk-bayern.de/agfk-bayern-zieht-bilanz-zu-den-modellprojekten-fuer-den-radverkehr-in-bayern
Der Radweg auf der Westseite der Schallershofer Straße auf Höhe des BSC-Geländes weist auf einer Länge von ca. 110 m eine Breite von 1,50 m auf. Problematisch ist hier aus Sicht der Verwaltung die Freigabe als Zweirichtungsradweg. Aufgrund der vorhandenen Baumscheiben ist eine Verbreiterung im Bestand ohne baulichen Eingriff nicht möglich. Des Weiteren besteht mit dem Schutzstreifen auf der Ostseite der Schallershofer Straße ein richtlinienkonformes Angebot für Radfahrende in Nordrichtung. Die Verwaltung stimmt zwar zu, dass die Einengung entlang des BSC-Geländes nicht optimal ist, ist aber der Meinung, dass sie kein gravierendes Problem im Radwegenetz darstellt.
„Aufgrund dieser Einschätzung und der vorhandenen Zeit- und Personalressourcen kann keine zeitnahe Optimierung der Situation in Aussicht gestellt werden!„
Die Erneuerung der bestehenden Markierung entlang des Radweges wird von der Verwaltung im laufenden Geschäft, entsprechend der technischen Notwendigkeit und bei freien Kapazitäten erfolgen.